Texte zur "Dark Poetry"

Uhrwerk der Zeit

Geboren um zu Sterben bestreiten wir das Leben,

versuchen dabei unserer Zeit den besten Sinn zu geben.

Wir fühlen uns frei vergessen gar das Ende,

leicht und unbeschwert, doch dann kommt die Wende.

Das Schicksal schlägt zu, ganz ohne Gnade,

es gibt kein Entrinnen, gezählt sind die Tage.

 

Tag für Tag zieht das Leben vorbei, Du wirst immer älter, bist niemals frei.

Tag für Tag wird es weitergehen, Deine Zeit, sie bleibt niemals stehen.

 

Gefangen im Uhrwerk der Zeit, ein Zahnrad in Endlosigkeit.

Gefangen im Uhrwerk der Zeit, ein Zahnrad in der Ewigkeit.

 

Jahr für Jahr ändert sich Deine Welt, Erinnerungen und Träume, sie sind entstellt.

Jahr für Jahr greift der Fortschritt ein, Deine Welt wird nicht dieselbe sein.

 

Jahrzehnt für Jahrzehnt, das so einherfloss, auch Deine Kinder, sie sind schon groß.

Jahrzehnt für Jahrzehnt, es zog einher, Dein Antlitz im Spiegel, 

Du erkennst Dich nicht mehr.

 

Deine Jahre sind in Bronze gegossen. Hoffentlich hast Du vieles genossen.

Schau nicht zurück, doch mach Dich bereit, 

denn Du bist nur ein Zahnrad im Uhrwerk der Zeit. 

Selbstsucht

Jeder für sich, niemals zusammen, eine Stufe höher stehen.

Abgehoben, kalt berechnend, wird das Rad sich weiterdrehen.

 

Stillstand ist Tod, immer nach vorne, nicht zur Seite, nicht nach hinten sehen.

Die Lieben, die Kleinen, die Träumer, die Alten müssen warten, vergehen.

 

Selbstsucht die Krankheit, nur das Ich, nicht das Gegenüber sehen.

Abgehoben, kalt berechnend, wird das Rad sich weiterdrehen.

 

Wirtschaft ist Macht, nur Profite, nicht das große Ganze sehen.

Abgehoben, kalt berechnend, wird das Rad sich weiterdrehen.

 

Wachstum ist Gott, von Gier zerfressen, nicht nach vorne, nicht nach hinten sehen.

Die Zukunft, die Hoffnung, das Wissen, die Wahrheit unterwerfen, verdrehen.

Keine Perspektive

Eingesperrt, des Lebens beraubt, weggeschlossen, das Vertrauen missbraucht,

völlig verkehrt das Gleichgewicht, niemand interessiert sich für Dich.

 

Denn nur Du, denn Du weißt, wer Du bist!

Du, Du hast Dich vermisst!

Du kannst entkommen der Pein, leben fortan Du selber sein.

 

Die Hoffnung zerschlagen mit sinnlosen Taten, Ungewissheit hat Dich bestraft.

Wurdest geködert durch blumige Phrasen, Träume zerplatzen wie Seifenblasen.

 

Das Henkersmahl wurde sorglos serviert, medikamentös hat man Dich sediert,

fortan darfst Du vegetieren, entkommen, oder innerlich krepieren.

 

Abgedriftet, längst verloren, längst vergessen habe ich mich.

Körper ward zur reinen Hülle, sehe im Spiegel kein Gesicht.

Verzerrt, verschwommen, karg verstümmelt, meine Seele ohne Licht,

weit entfernt, mich verlassen, verirrt in all den trüben Gassen,

mein Verstand löst sich langsam auf,

Hilfe... Hilfe... hilf mir raus.

 

Ich glaubte Dir und bat um Hilfe. Schau ich stehe hier vor Dir.

Gib mir Hoffnung, Halt und Wärme, viel versprochen, das hast Du mir.

Doch ich spüre nur die Kälte, eine Mauer, ganz ohne Licht.

Ferngehalten von meinem Leben vergaß ich beinah mein Gesicht.

 

Denn nur ich, ich habe mich vermisst.

Ich weiß, wer die Frau im Spiegel ist.

Ich kann entkommen der Pein, leben fortan endlich glücklich sein.

Graue Welt

Es ist mal wieder ein neuer Morgen, ich bin jetzt wach.

Ein trüber Tag, keine Sonne, die für mich lacht.

Ich würde so gerne mein Leben neu gestalten, 

doch all die Gräunis hier, wird mich am Boden halten.

All der Stumpfsinn wird über mich walten.

Auf meiner Suche nach Zukunft und Sinn,

gibt's für mich nur Gräunis, ich steh mitten drin.

Bleibt mir nur der Stumpfsinn, ich bin mitten drin.

 

Was ich seh sind graue Gassen, graue Menschen, graue Massen, graues Licht,

graue Schwere, graues Dasein, graue Leere.

Gib,  gib mir Mut, die Gräunis, sie tut mir gar nicht gut.

Grau... meine Welt ist grau

 

Da kommt der nächste Morgen, er ist wieder grau

und mein Schicksal auf dieser Welt interessiert gar keine Sau.

Dann muss ich es versuchen, ich muss für mich aufstehen.

Ich möchte all der Gräunis so gerne doch entgehen.

Ich möchte all dem Stumpfsinn so gerne entgehen.

Auf meiner Suche nach Wärme und Sinn,

gibt's für mich nur Gräunis, ich steh mitten drin.

Bleibt mir nur der Stumpfsinn, ich bin mitten drin.

 

Da kommt auch schon ein neuer Morgen, ich weiß es genau,

ein Blick aus meinem Fenster ... oh nein die Welt ist grau.

Ich will nichts mehr versuchen, ich will nicht mehr aufstehen,

ich bin es leid, ich bin es leid, mich nur im Kreis zu drehen.

Die Gräunis, sie wird für mich heut nicht vergehen.

Die Gräunis, sie wird für mich nicht vergehen.

Wo bist Du?

Wir sind doch beide Menschen, Du ja und auch ich.

Deine Träume gehen in Erfüllung, meine leider nicht.

Dabei bin ich ein guter Mensch, der innerlich krepiert,

wenn auf dieser weiten Welt gar nichts Gutes für mich passiert.

Ich will doch gar nicht viel, ein kleines Stück, 

ein kleines, ganz kleines Stück, vom großen Glück.

 

Gib mir, gib mir, gib mir ein Stück, 

ein kleines, ganz kleines Stück vom großen Glück.

Wo bist Du?

 

Schau doch all die vielen Menschen, denen es nicht gut geht.

So viel Existenz, die am finsteren Abgrund steht.

Schau die vielen Menschen, bei denen es nicht gut läuft,

zu viel Hoffnung, die im finsteren Sumpf verläuft.

Glaub mir keiner von uns hier, kann es je kapieren.

Lass doch für die Weinenden etwas Gutes passieren.

 

Lang die Straße meines Lebens, Schritt für Schritt, ist stets vergebens.

Ein Blick nach vorn zeigt nur noch Steine, der Weg versperrt, den ich einst fand.

Der Blick zurück zeigt mir die Schatten, Furchen durch das Niemandsland.

Fühl keinen Halt, auch keinen Glauben,

weder Hoffnung, noch das Glück.

Bin allein, brauch Deine Hilfe, finde nicht zu mir zurück.

Ringsherum herrscht nur das Chaos, pulsierend Pulk, stetig Zerfall.

Such nach Dir in der Masse, Mensch, der Menschlichkeit noch kennt,

nicht im Takte der Maschine gefühllos ins Verderben rennt.

Such nach Dir in der Masse, helfend Hand zieh mich empor,

durchbrech die Kräfte der Maschine, in der ich mich als Mensch verlor.

 

Oh, wie laut müssen wir hier noch vor Dir flehen?

Wie oft willst Du unsere Wünsche sinnlos übersehen?

Wir wollen doch gar nicht viel, ein kleines Stück,

ein kleines, ganz kleines Stück vom großen Glück.

Asche auf Schnee

Entmenschlicht verkümmert, tagtäglich die Hölle, 

gefangen in Angst, durch Hass geschürt.

Schreiten die Truppen, Herrscher des Wahnsinns, 

das Ende im Gleichschritt herbeigeführt.

 

Asche zu Asche, Asche auf Schnee, bald tut es nicht mehr weh.

Asche auf Schnee in dunklen Zeiten, Asche auf Schnee durchs Grauen entfacht,

Asche auf Schnee, fliegend Todeszeichen, Asche auf Schnee der Teufel lacht.

 

Eingepfercht in finstere Wägen, weggekarrt so grausam das Ziel.

Im Takt schlägt die Uhr, Zeitzeuge gibt Kunde, 

vom Wahnsinn, des Menschen dunkelster Stunde.

 

Angekommen, kahl rasiert, Existenzen im Takte ausradiert. 

Feuer verschlingt die mageren Glieder, Massenvernichtung Asche fällt nieder.

Bedeckt den Schnee mit fragiler Kruste, zeugt vom Leben, das weichen musste.

Bedeckt den Schnee bildet graue Kruste, traurig Leben, das sterben musste.

 

Kleider, Haare, Schmuck und Zähne, Hauf um Hauf, sie blieben zurück.

Angst, Verzweiflung, Leid und Tränen, 

Menschlichkeit schwand Stück für Stück.

Hass und Grauen tragen finstere Kunde, vom Wahnsinn des Menschen

dunkelster Stunde.

Mahnen eindringlich nicht zu vergessen, die dunklen Herrscher, sie machten besessen.

Mahnen eindringlich nicht zu vergessen,

menschlicher Verstand war vom Teufel besessen.

All Lyrics by Rebecca Stark